„Kinder sollten mehr spielen, als viele es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist – dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird.“
Astrid Lindgren
Unsere Werte
Im Mittelpunkt unseres täglichen Miteinanders steht der respektvolle und wertschätzende Umgang mit Mensch, Tier, Natur und Umwelt.
Rundum Lebendig
Jedes Kind steckt voller Ideen und voller Lebenskraft. Diese zu entdecken und in der Gemeinschaft mir Natur und Menschen zu entfalten, sehen wir als Voraussetzung für ein aktives und glückliches Leben. Wir möchten die Kinder in ihrer Zeit in unserem Naturkindergarten darin unterstützen, rundum lebendig zu sein. Der Natur bietet dabei den Erlebnisraum für vielerlei körperlich und sinnliche Erfahrungen und reichhaltiges Material für die verschiedenen Entwicklungsbereiche der Kinder.
„Die Natur lockt zum Abenteuer. Die Natur schenkt
viele Schätze. Die Natur lässt mich sein wie ich bin.
Die Natur ist lebendig.
Wurzeln und Wachsen
Jedes Kind ist eine Persönlichkeit. Wenn Kinder mit sich selbst und den eigenen Zuständen vertraut werden und lernen damit umzugehen, können sie stark werden und als Mensch wachsen – wie ein Baum, der tiefe Wurzeln schlägt. Wenn Kinder forschen und lernen können, entwickeln sie automatisch ihre individuellen Fähigkeiten – wie ein Baum, der Nahrung und Licht erhält. In der Natur mit seinem bunten Angebot begleiten und leiten wir die Kinder auf diesem Weg.
„Ich lausche dem prasselnden
Regen im Blätterdach. Ich schaukele
im Sonneschein. Ich friere. Ich klettere,
balanciere, baue und forsche.
Ich male und singe.“
Gemeinsam sein
Jedes Kind hat seinen Platz im Leben. Im Wald und auf Wiesen erleben die Kinder sich selbst als Teil der Natur. Sie werden angenommen, so wie sie sind. Bei den gemeinsamen Abenteuern und Spielen in der Gruppe erfahren sie Zustimmung und Ablehnung, Fremdheit und Geborgenheit. Die Kinder lernen, andere auszuhalten, anzunehmen und einzubeziehen. Jeder kann sich einbringen, alle achten aufeinander. Wir begleiten sie und sind ein Teil dieser Bildung- und Lerngemeinschaft. Auch die Eltern gehören dazu.
„Wir hören uns zu und gehen gemeinsam. Wir
streiten und vertragen uns. Wir geben aufeinander
acht. Wir feiern gemeinsam. Wir teilen Freud und
Leid im Wechsel der Jahreszeiten.“
Strukturierendes Element der Waldkindergartenarbeit ist der Jahreszeitliche Ryhtmus. Die Abläufe im jahreszeitlichen Naturkreislauf werden unmittelbar erlebt.
Die Kinder haben im Naturraum Platz für raumgreifende Bewegungen. Sie erleben dadurch ihre körperlichen Möglichkeiten und Grenzen. Die Natur bietet eine Vielfalt an Bewegungsanlässen und –Möglichkeiten.
Alle fünf Sinne des Kindes – Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken und Sehen – werden in einer Differenziertheit angesprochen, die der Vielfalt der natürlichen Umgebung entspricht. Die Intelligenz des Kindes wird angeregt und gefördert. Das Kind lernt vorwiegend über das eigenständige Tun, erproben, Untersuchen, Experimentieren, Erfnden und Erleben.
Das Kind kann bei einer Tätigkeit, bei einer Beobachtung verweilen, entsprechend seinem individuellen Bedürfnis. Störfaktoren wie Lärm und räumliche Enge entfallen. Zur ganzheitlichen Erziehung im Naturkindergarten gehören die rhythmisch-musikalische Erziehung und die Vermittlung von Kulturgut. Die künstlerisch- ästhetische Förderung greift vorwiegend auf Materialien aus der Natur.
Die Stille wird erfahrbar. Eine Sensibilisierung für das gesprochene Wort und die Stimmen der Natur wird ermöglicht.
Feuer, Wasser, Luft und Erde gehören zu den existentiellen Lebensgrundlagen des Menschen. Das Erleben dieser Elemente, der Umgang mit ihnen und den Naturerscheinungen wie Hagel, Schnee, Regen und Nebel bereichern das Kind in seiner Persönlichkeit.
Die Bewegung in frischer Luft bei jeder Witterung fördert die Gesundheit und stärkt das Immunsystem der Kinder.
Die Achtung vor dem Leben bzw. vor der Schöpfung und das Begreifen des eigenen Ichs als Teil des Ganzen wecken Gefühle der Liebe, Vertrautheit und Verantwortung im Kind.
8 Uhr
Öffnung der Pusteblume
bis 9.15 Uhr
Bringzeit und Freispiel am Bauwagen oder an der Jurte
9.30 Uhr
Morgenkreis
danach gehen wir über zum Toilettengang und zum Händewaschen
10 Uhr
Gemeinsames Vesper
10.30 Uhr
Freispiel am Bauwagen/Wald oder Entdeckungstour
12.30 Uhr
Aufräumen und Abschlusskreis
13 Uhr
1. Abholzeit am Parkplatz
die „Längerbleiber“ treffen sich zu einem zweiten Vesper
bis 14 Uhr
Freispielzeit bis die Kinder individuell von ihren Eltern am Bauwagen abgeholt werden
Einmal in der Woche findet ein gezieltes Angebot in altershomogenen Gruppen statt und einmal bereiten wir gemeinsam eine einfache Mahlzeit zu. Freitags findet Sprachförderung im Rahmen von S-B-S (Singen- Bewegen- Sprechen) für die 2 älteren Jahrgänge statt.
Im Alltag lassen wir den Kindern viel Zeit und Freiraum für ausgiebige Freispielphasen. Im natürlichen, unstrukturierten Umfeld können die Kinder selbstwirksam sein. Sie erleben die Natur und erfahren sich auf unterschiedlichen Ebenen.
Im Alltag finden regelmäßig freiwillige Angebote statt. Diese sind an die Interessen der Kinder, der Gruppe, den aktuellen Themen und dem jahreszeitlichen Rhythmus angepasst.
Im Alltag verankerte Rituale, die einen bestimmten Rhythmus vorgeben sind uns wichtig. Für die Kinder sind das Strukturierungshilfen, die das kindliche Bedürfnis nach Ordnung und alltäglichen Gewohnheiten aufgreifen.
Es wird Sicherheit, Vertrauen und Geborgenheit geschaffen und Ängste der Kinder werden abgebaut.
Mit einem rhythmisierten Tag entwickeln die Kinder Zeitgefühl und somit ihre Selbständigkeit. Unsere Rituale helfen eine Gemeinschaft zu erzeugen, stärken das Wir- Gefühl und das soziale Miteinander. In unserem Alltag finden sich unterschiedliche Rituale wieder:
• Übergangsrituale erleichtern den Übergang zwischen Familie und Kindergarten. Dazu gehört ein individuelles Ritual bei der Verabschiedung der Eltern am Morgen.
• die Klangschale läutet den Morgenkreis mit seinen festen Abläufen ein.
• vor dem Vesper gehen alle Kinder zur Toilette, Händewaschen und der Beginn des Vespers sind durch einen gemeinsamen Anfang (Reim, Vers, Spruch) geprägt.
• Indianergeheul ist unser Signal zum gemeinsamen Treffen und signalisiert Aufbruch zu einem anderen Ort.
• am Ende des Tages wird gemeinsam aufgeräumt und die Klangschale versammelt alle zum Abschlusskreis.
Im Team haben wir einen eigenen Entwicklungsbogen erarbeitet. Dieser dient als Grundlage für das pädagogische Handeln und das jährliche Entwicklungsgespräch. Er wird im Team ausgefüllt und besprochen.
Zusätzlich arbeiten wir individuell mit einem Sprachentwicklungsbogen.
Jedes Kind hat sein eigenes Portfolio. In diesem Ordner wird die Entwicklung anhand von gemalten Bildern, Fotos und Briefen an das Kind festgehalten.
Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist eine sensible Phase für Kind, Eltern und Erzieherinnen. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, dass sich alle Beteiligten wohl fühlen und schon im Vorfeld alle Fragen und Abläufe bei einem Eingewöhnungsgespräch besprochen werden.
Die ersten Tage in der Pusteblume wird das Kind von einem Elternteil begleitet. Dabei sind die Eltern der „sichere Hafen“, von dem aus das Kind agieren und sich bei Unsicherheit zurückziehen kann.
Auf das Kind abgestimmt, wird die individuelle Verweildauer für die kommenden Tage, sowie die Ablösung festgelegt. Dafür ist es wichtig, dass das Kind Vertrauen in seine BezugserzieherIn gefasst hat. Sind auch die Eltern bereit für die Trennung, kündigen sie ihr Gehen an, verabschieden sich von ihrem Kind und gehen zügig, um den Abschiedschmerz nicht unnötig zu verlängern.
In diesem Stadium sind Tränen erlaubt. Für das Kind ist es wichtig, diesen Schritt zu meistern, das Vertrauen in seine BezugserzieherIn zu verstärken und in seiner Selbständigkeit zu wachsen. Sollte sich ein Kind nicht trösten lassen, brechen wir den Ablösungsversuch ab und versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
In täglicher Abspache mit den Eltern wird der Aufenthalt nach und nach verlängert. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis das Kind in der Lage ist alleine in der Pusteblume zu bleiben.
Übergang zur Schule
Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule ist für jedes Kind ein großer Schritt ins Ungewisse. Um den Kindern Sicherheit zu geben, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern wichtig.
Im letzten Kindergartenjahr gibt es in der Pusteblume schulvorbereitende Aktivitäten und eine Kooperation mit der Hailfinger Grundschule.
Für Kinder die nicht in Hailfingen zur Schule gehen, werden wir uns mit den jeweiligen Grundschulen in Verbindung setzten und einen individuellen Übergang gestalten.
Elternkooperation
Eine offene und vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft ist uns wichtig und bildet durch ständigen Austausch die Basis für unsere pädagogische Arbeit.
Einmal im Jahr oder nach Bedarf findet ein ausführliches Gespräch über die Entwicklung des Kindes statt.
Im Alltag geben kurze Gespräche in den Bring- und Abholsituationen einen Einblick in die gegenwärtige Situation des Kindes.
Elternbriefe informieren über Termine, Aktivitäten und Themen. Zusätzliche Informationen zu dem aktuellen Geschehen in der Pusteblume kann man im Aushang am Bauwagen entnehmen.
Einmal im Jahr oder nach Bedarf finden Elternabende statt.
Wünsche, Anregungen und Kritik werden gerne entgegengenommen. Dies bietet Potenzial für die Weiterentwicklung des pädagogischen Alltags.
Team
Unser Team besteht aus 3 Fachkräften und einer Zusatzkraft. Uns ist ein offener, ehrlicher und freundlicher Umgang wichtig, um unsere gemeinsamen Ziele zu verfolgen und uns gegenseitig zu unterstützen.
Regelmäßige Teambesprechungen und individuelle Supervisionen stärken das Team.
An manchen Tagen unterstützt uns unser Kindergartenbegleithund
Lage
Oberhalb des Kochhartgraben, neben einem kleinen Waldstück, steht unser Bauwagen auf einer Streuobstwiese.
Im Kochhartgraben fließt ein Bach, der von Wiesen und Hängen umrahmt ist, die zum Teil unter Naturschutz stehen.
Im nähren Umfeld befinden sich ein Pferdestall, eine Gärtnerei und ein Imker. Strom und fließend Wasser gibt es nicht.
Anfahrt
Von Hailfingen kommend Richtung Reusten, vorbei an der Gärtnerei, den ersten geteerten Feldweg fährt man, nach einem mit Hecken umrandeten Schrebergarten links.
Auf der rechten Seite verläuft eine Baumreihe, an ihrem Ende befindet sich eine Parkmöglichkeit. Von dort aus läuft man bergab Richtung Wendehammer, direkt auf den Bauwagen zu.
Öffnungszeiten
Die Pusteblume hat von Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr geöffnet.
Regeln im Wald
Die Kinder werden von Anfang an in die wichtigen Regeln im Wald eingeführt:
Pflanzen sind grundsätzlich schützenswerte Lebewesen. In der Umgebung vorkommende giftige Pflanzen und Beeren werden den Kindern von den Erzieherinnen vorgestellt.
Richtiger Umgang mit Werkzeug.
Die Kinder dürfen von Anfang an den richtigen Umgang mit dem Werkzeug üben. Dazu werden sie zunächst von den Erziehern angeleitet. Wenn sie mit dem Werkzeug und der notwendigen Vorsicht vertraut sind, dürfen die Kinder selbständig arbeiten, müssen aber die Erzieher vorab informieren.
An den Haltepunkten warten.
Die Kinder dürfen beim Spazierengehen in unterschiedlichem Tempo laufen, wenn sie zuverlässig an den vereinbarten Haltepunkten auf den Rest der Gruppe warten. Sind Straßen zu überqueren, üben die Erzieher mit der Gruppe das umsichtige Verhalten im Straßenverkehr.
Nicht außerhalb des markierten Geländes.
Die Kinder werden mit den Grenzen des Geländes vertraut gemacht. Zusätzlich sind die Begrenzungen mit Bändern markiert.
Die Kinder wissen, dass sie sich innerhalb der Grenzen und bei Ausflügen in Sichtweite der Erzieherinnen bewegen dürfen.
Ein gesundes Vesper ist uns im Naturkindergarten wichtig. Süße Sachen sind im Wald nicht sinnvoll, sie locken unerwünschte Mitesser an. Auch sollte Verpackungsmüll vermieden werden. Eine gefüllte Trinkflasche gehört zum täglichen Vesper.
Ausrüstung im Alltag
Sobald wir uns vom Bauwagen entfernen nehmen die ErzieherInnen einen Rucksack mit. In diesem befindet sich immer unser Pusteblume- Telefon, mit allen Notfallnummern. Es ist ein Verbandkasten enthalten, sowie Wechselkleidung.
Für längere Wanderungen oder Ausflüge nehmen wir den Bollerwagen mit, um den Wasserkanister, die Seife, Handtücher, den Spaten und Klopapier und weiteres Material nach Bedarf zu transportieren
Der Verein
Finanzierung
Die Finanzierung des Naturkindergartens besteht aus zwei Säulen. Durch den Verein und die Kindergartenbeiträge und der Stadt Rottenburg.
Beiträge und Gebühren
Unsere Kindergartenbeiträge sind gemäß der Gebührenordnung der Stadt Rottenburg. Er wird zum Anfang jeden Monats per Lastschrift eingezogen. Der Elternbeitrag ist auch in den Ferien und in Zeiten, in denen die Einrichtung geschlossen ist zu entrichten.
Der monatliche Elternbeitrag beträgt im Kindergartenjahr 2019/20
ein Kind aus einer Familie mit einem Kind
ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern
ein Kind aus einer Familie mit drei Kindern
ein Kind aus einer Familie mit vier Kindern
Weitere Infos hierzu bei der Stadt Rottenburg am Neckar,
Elternbeiträge der städtischen Kindertageseinrichtung 2019/20. (PDF)
Ein jährlicher Beitrag von 30€ wird für Renovierungen, Arbeiten am Bauwagens ,Tee, Klopapier, Taschentücher, Lebensmitte etc.
Mitgliederbeitrag
Die Eltern entrichten einen Jahresbeitrag von 30€ an den Verein.
„Gemeinsam für das Kind“
Unser Team besteht aus 3 Fachkräften und einer Zusatzkraft. Uns ist ein offener, ehrlicher und freundlicher Umgang wichtig, um unsere gemeinsamen Ziele zu verfolgen und uns gegenseitig zu unterstützen. Regelmäßige Teambesprechungen und individuelle Supervisionen stärken das Team.